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Die Geschichte der kleinen Perle

Es war einmal ein Fischer, der einen großen Schatz gefunden hatte. Dies war kein üblicher Schatz in Form von Gold und Münzen, sondern eine Muschel, mit einer wunderschönen eingebetteten Perle. Er war sich sicher, diese kleine Perle könnte vielen Menschen von großem Nutzen sein und ihnen Freude bereiten. Es war ein tiefes und in ihm sitzendes Gefühl, ja eine Überzeugung, die er einfach nicht loswurde. Er träumte immer wieder von dem Herausnehmen der Perle, damit dieses endlich in ihrem vollen Ausmaß Schimmern kann. Natürlich war ihm bewusst, dass die Perle erst noch von der Muschel befreit und sauber, vielleicht sogar noch poliert werden musste. Dafür brauchte er die richtigen Werkzeuge.

Es war ihm wichtig vorsichtig zu sein und die Perle beim Öffnen nicht zu zerstören.

Also ging der Fischer zu einem Goldschmied und gab ihm dem Auftrag diese Muschel zu öffnen und die kleine Perle aufzubereiten und zu schleifen bis sie leuchtet und strahlt. Der Goldschmied überlegte nun mit welchen Werkzeugen er diese Aufgabe am besten lösen konnte und entschied sich sehr schnell.

Viele Werkzeuge machten sich also an die Arbeit. Er nutze zur Mehrheit die Werkzeuge: „Ungeduld“, „fehlender Sinn“ und „Gleichgültigkeit“, die jeden Tag aufs Neue an ihrem Vorgehen scheiterten und langsam den Mut verloren. Somit winkte der Goldschmied ab, mit dem Hinweis, es hätte keinen Sinn, denn die ständige Arbeit wäre es nicht wert und mache alle nur unzufrieden.

Eines war jetzt klar, dieser Goldschmied hatte nicht die richtigen Werkzeuge und sieht auch nicht die wahre Schönheit in der Perle. Der Fischer dachte sich, dass er doch sicherlich selbst noch einige Werkzeuge haben müsste und ging zurück nach Hause. Er legte sich hin und träumte erneut von der Energie und Lebenskraft, der Ausdauer, der Hingabe sowie der Sinnhaftigkeit seiner Tätigkeit die den Menschen mitreißen solle.

Als er aufwachte, ging er zu seinem Nachbarn, der ebenfalls noch Werkzeuge besaß und in seiner Vergangenheit auch Goldschmied war.

Dieser Nachbar schaute sich die Perle an, die aus der Muschel teils schon schimmerte. Er borgte dem Fischer seine Werkzeuge und reichte ihm auch die Hand mit den Worten „Miteinander schaffen wir das, und ist es nicht schön etwas zu tun was uns beide glücklich macht und ist es die kleine Perle nicht selbst wert gefunden zu werden?“.

Beide schauten sich voller Zuversicht an und machten sich an die Arbeit. Viele fleißige Werkzeuge wie „Wertschätzung“, „Ausdauer“, „Herzlichkeit“, „Geduld“ und einige mehr schafften es leider nicht am ersten Tag die Perle aus der Muschel zu holen, doch sie gaben nicht auf.

Voller Hoffnung und mit Lebensmut gingen sie ihrer Arbeit nach, freuten sich auf weitere Abende der Gemeinsamkeit und der kollektiven Schaffenskraft. „Wir treffen uns heute Abend erneut, wenn ich von der See mit noch weiteren Muscheln komme“, sagte der Fischer. Und so ging es am nächsten Abend weiter…und immer weiter….

Der Fischer und der Goldschmied glaubten beide an das Schöne, an die Kraft sowie die Einzigartigkeit dieser kleinen Perle, die es einfach Wert war mit Hingabe und Wertschätzung sich immer wieder an die gleiche Arbeit zu machen.

Nach harter Arbeit legten sie die Perle frei. Doch im ersten Moment sah sie nicht so besonders aus wie erwartet. „Warte“ sagte der Fischer, „lass uns die Perle noch einmal genauer betrachten, sie polieren und schleifen.“ So legten sie hinter dem Ruß eine Opal ähnliche Kugel frei, die im Licht prismatisch schimmerte. Beide schauten sie sich an und erfreuten sich an diesem Moment.

Endlich können auch die Menschen diese schöne Perle sehen und sich an deren Lebenskraft stärken. Der Fischer und der Goldschmied freuten sich so sehr darüber, dass sie auch andere Perlen von den Muscheln befreien wollten, die den Menschen von großem Nutzen sein sollten.

Jede Perle war hierbei Anders und Besonders, weshalb sich die Beiden immer auf die Perlen konzentrierten und dass sie immer die entsprechenden Werkzeuge einsetzen.

„Wie schön das Leben doch ist, wenn wir noch weitere Menschen von dieser Lebenskraft überzeugen könnten“, sagten sie sich zueinander.